Assam ist ein Tee, der viel Aufmerksamkeit braucht, weswegen der Hofrat Seywald (Erwin Steinhauer) seinen neuen Topmann aus Graz, den Major Palfinger (Florian Teichtmeister), im Caféhaus empfängt. Eine Leiche gibt es auch schon, aber die ist ohnehin tot, also kann auch erst einmal auf die Buttersemmeln gewartet werden. Keine unziemliche Hast. In Salzburg gehen die Uhren anders, da verlangsamt das Kopfsteinpflaster den Schritt, und durch die Horden von Barockfassaden bestaunenden Touristen ist ohnehin kaum ein Durchkommen. Wer mit wem mauschelt, ist ohnehin klar. Es gilt, aus der Not eine Tugend zu machen.
Die Toten von Salzburg Kritik Die Titelähnlichkeit zur ZDF-Krimireihe “Die Toten vom Bodensee” ist kein Zufall: Hier wie dort geht es um grenzüberschreitende Mordermittlungen. Die Toten von Salzburg ist eine österreichisch-deutsche Koproduktion aus dem Jahr 2016. Der unter der Regie von Erhard Riedlsperger entstandene Fernsehfilm wurde am 2. März 2016 im ORF und am 26. September 2016 im ZDF erstmals ausgestrahlt. Zwei neue Folgen – „Die Toten von Salzburg“ geht weiter! Beim Publikum sehr gut angenommen, wird der Krimi-Erfolg nun fortgesetzt: Klappe für zwei.
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In dieser Disziplin ist der polizeivorsitzende Hofrat mit seinem schneidigen Bärtchen spitze, und an einer schön weichen Suada mangelt es ihm auch nicht, sogar wenn es um politische Scharmützel mit der knochentrockenen Landtagspräsidentin Zirner (Susanne Czepl) geht. Da gilt: immer schön bedeckt halten. Glückliches Salzburg. Eine Stadt, in der die Bedienung im Caféhaus heißt wie ihr berühmtester Sohn, die versteht etwas von Lebensart.
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Der Tote gehört den Deutschen, basta Der neue Kollege aus Graz allerdings beherrscht die österreichischen Spielregeln nicht so richtig. „Früher ist ein Beamter mit einem eingerissenen Daumennagel in Pension gegangen, Herr Wolfgang“, klagt der Hofrat. Inzwischen drängt selbst ein Rollstuhlfahrer in den Außendienst. Palfinger, der Topmann, ist nach einem Gleitschirmunfall querschnittgelähmt und sitzt im Rollstuhl.
Aber wenn der Hofrat einen Tonfall aus dem Effeff beherrscht, dann ist es die schlüpfrige Gönnerhaftigkeit: Ihm „als Rotarier und Behindertenbeauftragten“ mache das gar nichts aus. „Nicht bei der Salzburger Polizei.“ Diskriminierung gibt es ebenfalls nicht gegenüber den bayrischen Kollegen aus Traunstein, beispielsweise dem grantelnden Hauptkommissar Hubert Mur (Michael Fitz).
Den „Rollmops“ will er nicht bei der Leiche haben, eigentlich gar keinen Österreicher. Der Tote, der betrügerische Investor Holzer, gehört den Deutschen, basta. • Michael Hanfeld • Kommentare: 1, Empfehlungen: 11 Major Palfinger, der im Rollstuhl so wenig eingeschränkt und davon abgesehen so gewitzt wirkt, dass man das Wort „Inklusion“ nur verschämt herausbringt, und Hauptkommissar Mur bilden das neue Polizistentraumpaar im grenzüberschreitenden Ermittlerverkehr. Die neue Serie „Die Toten von Salzburg“ leistet sich hier und da einen kalkulierten, abgemilderten Behindertenwitz und kümmert sich ansonsten mit Erfolg um Lokalkolorit. Kollegin Irene Russmeyer (Fanny Krausz) singt im Laienchor der Festspiele und verstärkt in dieser Folge als Constanzen-Double das Ensemble der „Entführung aus dem Serail“. „Singing Police“, kommentiert der Tenor Dave Harper (Max Müller), der den Belmondo gibt.
Das Festspielhaus spielt eine entscheidende Rolle bei der Lösung des Falls, insbesondere der Regisseur mit seinen gähnend neumodischen Einfällen, bei dem die Proben immer länger dauern als vorgesehen. Irdische gegen überzeitliche Gerechtigkeit Verdächtig sind die Witwe Holzer (Isabel Karajan) und ihr Liebhaber, der Fitnesstrainer Nico Brix (Harald Windisch), ebenso der Anwalt der Geschädigten, Stefan Sandberger (Hary Prinz), und die zahlreichen Betrogenen. Mit Immobilienanteilsscheinen, hinter denen sich nur Luft verbarg, hatte der Tote ein Vermögen verdient und als ehemaliger Staatsanwalt bis in höchste Polizeikreise seine Kontakte spielen lassen.
Die Handlung: Ein Immobilienmakler wird ermordet in einem Waldstück bei Salzburg aufgefunden. Das Opfer hatte einst zahlreiche Anleger mit einem Pyramidensystem betrogen, bevor es sich nach Bayern absetzte, um nicht von der österreichischen Justiz belangt zu werden. Nicht ganz freiwillig übernehmen Kommissare aus beiden Ländern die Ermittlungen.
Verschieden sind nicht nur die Herangehensweisen der neuen Partner. Fahnder im Rollstuhl Der Salzburger Major Peter Palfinger (Florian Teichtmeister) sitzt seit einem Unfall beim Paragleiten im Rollstuhl. Er ist direkt, goschert und zeigt seinem Umfeld klar: Behindert - na und? Das ist doch überhaupt kein Thema. Sein bayerischer Kollege Kriminalhauptkommissar Hubert Mur (Michael Fitz) ist da anders geschnitzt.
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Er macht keinen Hehl daraus, dass er einen Kollegen mit Behinderung nicht ernst nimmt. Mit dem 'Rollmops' kann er nichts anfangen. So kommt es, dass beide bei der Aufklärung des Falls zunächst neben- statt miteinander ermitteln. Unterstützung bekommt Palfinger allerdings von der schlagfertigen Nachwuchsermittlerin Irene Russmeyer (Fanny Krausz). Bayern contra Österreicher 'Mich hat vor allem der Konflikt zwischen Bayern und Österreichern interessiert.
Das sind an sich ja artverwandte Völker, aber eben doch mit den kleinen Unterschieden, die auch gepflegt werden', sagte der Salzburger Regisseur Erhard Riedlsperger zur APA. 'Die Toten von Salzburg' bedient durchaus zahlreiche Klischees. Aber der TV-Krimi bedient sie gerade dort nicht, wo die Fallen am größten gewesen wären. So bleiben die Attraktionen Salzburgs kein Selbstzweck im Sinne einer Tourismuswerbung - auch wenn Stadt und Land die Produktion finanziell unterstützt haben - sondern sind unaufgeregt als Kulisse in die Geschichte integriert.
Selbst in der Anfangssequenz, wo die Kamera einem Raben beim Überflug über Festung und Altstadt folgt, hängen die Wolken tief. Mut zum politisch Unkorrekten Am stärksten ist der Film aber, wenn er auf die kleinen Diskriminierungen Behinderter im Alltag verweist, auf die schiefen Blicke der Körper-Fetischisten im Fitnessstudio, auf das ungewollte Mitleid, auf die unausgesprochene Frage, wie das als Rollstuhlfahrer so mit dem Sex klappt. Dabei bleibt der Krimi stets politisch inkorrekt: 'Heute ist kein Behindertentag', sagt der Regisseur einer Festspiel-Aufführung einmal, als der Kommissar im Zuge der Ermittlungen in eine Probe rollt. Kommissar-Darsteller übte im Rollstuhl Dazu kommt die Souveränität, mit der der Kommissar im Rollstuhl Hindernisse meistert: Wurzeln im Wald, Kopfsteinpflaster, die steile Rampen in der Salzburger Altstadt. Dabei schreckt er auch vor waghalsigen Abfahrten von den Stadtbergen nicht zurück.
Er habe viel für die Rolle recherchiert, sagte Florian Teichtmeister. Er führte Gespräche mit Betroffenen, versuchte sich anzueignen, was Menschen lernen, die sich auf ein Leben im Rollstuhl einstellen müssen und war zur Vorbereitung selbst zwei Wochen lang im Rolli unterwegs. Das machte sich bezahlt: Seine authentische Darstellung wurde am Dienstag auch von behinderten Besuchern im Premierenpublikum in 'Das Kino' gelobt.
März in ORF 2 'Die Toten von Salzburg' wird am 2. März um 20.15 Uhr auf ORF 2 ausgestrahlt, das ZDF folgt voraussichtlich im Herbst.
Eine Halsabschneider liegt wie ein Paket verschnürt im Wald, die Krähen machen sich gerade daran, seine Eingeweide zu malträtieren. Starker Tobak oder. Für das ZDF bringen „Die Toten von Salzburg“ gute Quoten. Jenke von Wilmsdorff verabschiedet sich mit seiner RTL-Doku vor einem Millionenpublikum.
In den weiteren Rollen zu sehen sind etwa Erwin Steinhauer, Harald Windisch, Simon Hatzl, Susanne Zrost, Max Müller und Isabel Karajan. Passen die Quoten, gilt eine Fortsetzung als nicht unwahrscheinlich. Das Drehbuch für einen zweiten Teil soll zu großen Teilen bereits fertig sein.