HEUTE Do, 18.07. 2013 – 20:15 Neuer Deutscher Film Real World - ( Berlin Stories) D 2013, R: Alex Falk, digital, 136 Min Berlin-Premiere mit Regisseur u.a. Eine Dokumentarfilm-Trilogie von Alex Falk Teil I: Marie Lu „She is my father“ (47 Min) Teil II: Gregor Best „Tales of Cold War“ (43 Min) Teil III: Bruno Adams „Real World“ (47 Min) Kurzinhalt der Dokumentarfilm Trilogie Berlin und seine Geschichte üben nicht nur in Europa, sondern weltweit eine ungebrochene und ständig wachsende Anziehungskraft auf Kunstschaffende und besondere Charaktere aus aller Herren Länder aus. Der Mix aus multikultureller Atmosphäre, geringen Lebenshaltungskosten und global einmaligen Freiräumen für Kultur, Kunst und individuelle Lebensentwürfe in Kontrast zur Historie Berlins kreieren die Anziehungskraft der Stadt. Künstler, Kreative, Maler, Musiker, Schauspieler, Filmemacher, Bildhauer - viele von ihnen suchen neue Freiräume und finden deshalb in Berlin eine Heimat. „Berlin Stories“ erzählt im Zeitraum von 2005 bis 2012 parallel drei überaus besondere und ungewöhnliche Berliner Lebensgeschichten. Die Protagonisten gehören verschiedenen Generationen mit unterschiedlicher Geschichte an und ähneln sich trotzdem in ihrer Haltung zu Berlin - in der Exzentrik ihrer Lebensentwürfe.
Ohne voneinander zu wissen oder sich je zu begegnen, kreuzen sich ihre Wege doch am selben Platz und zur gleichen Zeit. Am Boxhagener Platz in Berlin Friedrichshain, in Kreuzberg und an anderen Orten. Teil I: „She is my father“ Maria Luise Bätz & ihr Vater Miriam Grace Palma Die Photographin Maria Luise Ätz, Marie Lu, wurde am 07. Juni 1984 in Berlin geboren. Sie studierte Photographie in England. Seit 2002 lebt die allein erziehende Mutter zusammen mit ihrer Tochter in einer kleinen Dachgeschosswohnung in Berlin Kreuzberg.
Sie führt ein Leben zwischen den Grenzen gesellschaftlicher Konventionen und bewegt sich durch ihre familiäre Konstellation zwischen Religionen und multikultureller Herkunft. Ihr biologischer Vater, geboren 1957, ist heute eine zum Islam konvertierte und im Geschlecht umgewandelte Frau.
Torwart-Tor Bringt DHB-Keeper Appel In Geschichtsbücher
Sie hält sich streng an die islamischen Kleidervorschriften und heiratete Ende 2009 ihren damals vierundneunzigjährigen protestantischen Lebenspartner. Nicht immer war Marie Lus Vater so streng gläubig. Mitte der 1980er Jahre Mitglied einer Rocker Band, hat Marie Lus Vater drei Kinder aus drei unterschiedlichen Beziehungen.
Schnäppchen-Paradies Berlin: Reiche Chinesen Verändern Wohnungsmarkt
Wir lernen Marie Lu im Jahr 2005 kennen und begleiten sie und ihr Leben als allein erziehende Mutter, tauchen mit ihr in das exaltierte Kunstleben der Hauptstadt ein, sind an ihrer Seite auf wilden Partys, exklusiven Salons und Akt-Shootings. So wie Marie Lu sich wankend zwischen den Strudeln ihrer Existenz bewegt, so beraubend ist der Blick auf ihr Leben in mitten verschiedener Nationen, Religionen und Kulturen, mit denen Marie Lu auf eine ganz besondere Art und Weise in harmonischem Umgang ist. Die Kamera begleitet die gebürtige Kreuzbergerin durch ihren Heimatkiez. Marie Lu spricht fließend Türkisch. Das hat sie in der Schule gelernt - als Wachfach. Denn sie wollte ihre „Umwelt besser verstehen“. Wir folgen ihr auf Besuche zu ungewöhnlichen Charakteren der Berliner Off-Kunstszene und begleiten sie bei ihrer Arbeit als Fotografien.
Bei der sie sich auf die Frau als „Objekt ästhetischer Schönheit“ konzentriert. Dazu in Kontrast stehen ihre Dokumentationen der Kreuzberger Straßenszenerien, die sie festhält, um „den Moment und die Geschichte zu konservieren“.
Im Sommer 2010 sehen wir Marie Lu und ihre Tochter ein letztes Mal. Nach den vergangenen stürmischen Jahren scheint mehr Ruhe in ihr Leben eingekehrt, doch. Teil II: Gregor Best - „Tales of Cold War“ Die Dokumentation will vielmehr seine Erfahrungen als Zeitzeuge einer längst vergangener Ära einfangen.
Gregor Best geboren am 23. Juni 1925 in Berlin. Ehemaliger KGB-Agent, der in die Geschichte eingegangen ist. Über sein Leben wurden mehrere Bücher verfasst. „Old Priest“ von Gaylord W. Anguish ist immer noch ein US-Bestseller.
Zu viele Scheinidentitäten lebte der Spion in seinem Leben. Die Bindung zu Berlin, seiner Heimat, hat Best trotz seiner weltweiten Aktivitäten als Agent und langjährigen Auslandsaufenthalten nie verloren. Wir lernen Best im Frühjahr 2009 am Boxhagener Platz in Berlin Friedrichshain kennen. Dabei erinnert sich der alte Mann: „An dieser Stelle, im Jahr 1933, wurde mein Vater vor meinen Augen erschossen.“ Jetzt steht Best als ergrauter Mann vor dem Baum, an dem sein Vater starb und unter dessen Schatten sich heute junge Kiez-Bewohner sonnen.